Fotostudio Kalletal Fotografie Ratgeber
Tipps für Fotografen
Wenn Sie sich erst seit kurzem mit der Fotografie beschäftigen, gebe ich hier einige Tipps, die Ihnen helfen sollen, zu besseren Bildergebnissen zu kommen. Dieser Ratgeber repräsentiert selbstverständlich nur meine ganz persönliche Meinung, die sich im Laufe der Jahre durch viel Praxis gebildet hat. Jeder Fotograf entwickelt seine eigene Philosophie und Arbeitsweise, mit der er am besten zurecht kommt.
Die Voraussetzungen, um Fotos mit künstlerischem Anspruch anfertigen zu können, sind handwerkliche Fähigkeiten und ein geschultes Auge. Das Verständnis der Technik sowie der Zusammenhänge von z.B. Kamera- und Objektiveinstellungen sind wichtige Grundlagen, wenn Sie sich nicht mit zufälligen Ergebnissen zufrieden geben möchten, sondern Bilder bewusst gestalten möchten. Auch das spätere Bearbeiten der Aufnahmen hat großen Einfluss auf die Ergebnisse und kann die Bildwirkung bzw. die Bildaussage gezielt steuern.
Ein Ziel kann sein, dass sich die eigenen Aufnahmen von der breiten Masse von "Knipsbildern" abheben und ggf. sogar einen eigenen Stil mit Wiedererkennungswert zu entwickeln. Hier sind Kreativität und Ideen gefragt. Sie können sich selbstverständlich an guten Fotos anderer Fotografen orientieren, aber das sollte sich nicht zu einer reinen Nachahmung entwickeln. Sie können viele Fotografiebereiche abdecken oder sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren. Die Motivauswahl und die Möglichkeiten sind so umfangreich und es gibt viel zu entdecken.
Am Anfang sollten Sie nicht erwarten, sofort Kunstwerke zu erschaffen. Vielmehr können Sie sich kleine Aufgaben stellen und auf diese Weise viel über Motive, Perspektive, Farben und Licht lernen.
Beispiel: Fotografieren Sie einen einfachen Gegenstand aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichem Licht oder auch nur Details dieses Gegenstands. Sie werden schnell erkennen, dass die verschiedenen Betrachtungsweisen der selben Sache zu ganz unterschiedlichen Bildwirkungen führen und somit den Betrachter in seinem Empfinden beeinflussen und lenken.
4) Sehen mit der Kamera
Der Blick durch ein Objektiv ist immer ein anderer und unterscheidet sich vom "natürlichen" Sehen. Lernen Sie mit dem Objektiv zu sehen! Abhängig von z.B. den unterschiedlichen Brennweiten der Objektive entdecken Sie ganz neue Welten. Dies gilt insbesondere für die Makro-Fotografie. Farben können bewusst anders als in der Realität dargestellt werden, was zu überraschenden Ergebnissen führen kann. Generell haben Farben einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Bildwirkung und damit meine ich auch das Fehlen von Farbe. Versuchen Sie, sich schon beim Fotografieren das fertige Bild vorzustellen.
Einfach drauflos zu fotografieren bringt oft nicht die gewünschten Ergebnisse. Eine gute Planung, egal ob für People-Fotografie oder für Naturaufnahmen, ist Voraussetzung für gute Fotos. Je nach Situation müssen Sie aber auch immer offen für Spontanes bleiben, denn manchmal ergeben sich Möglichkeiten, die Sie nicht voraussehen konnten. Hilfreich ist auch, sich auf nur ein Thema am Tag zu konzentrieren.
Beispiel: Am selben Tag Makro-Aufnahmen von Insekten und anschließend Portraitfotos von Menschen zu machen, kann zu halbherzigen Ergebnissen führen, denn die Vorbereitung und Einarbeitung in das geplante Thema ist wichtig. Fotografieren Sie mit Herz und Leidenschaft!
Menschen neigen dazu, in erster Linie eher augenfällig eindrucksvolle Dinge als etwas Besonderes wahrzunehmen. In der Fotografie können aber genau die unscheinbaren und weniger auffälligen Dinge viel interessanter wirken, eben weil man sie auf diese Weise noch nicht gesehen hat.
Entdecken Sie Neues!
Mit einem Foto dokumentieren Sie immer auch Ihre eigene Sichtweise.
Lenken Sie das Auge des Betrachters auf den Kern des Fotos und setzen Sie das Hauptmotiv z.B. durch Farbe, Schärfeverlauf oder Entfernung deutlich vom Hintergrund ab. Meist wirkt es auch interessanter, wenn Sie beim platzieren des Hauptmotivs die sogenannte Drittelregel bzw. den Goldenen Schnitt beachten. Eine Person, die mittig im Bild steht, wirkt oft "geknipst", während sie weiter am Rand des Bildes besser wirken kann. Dies gilt natürlich auch für unbelebte Motive.
Es gibt in der Fotografie viele "eiserne" Regeln. Im Folgenden einige Beispiele:
- Man schneidet keine Hände an bzw. Finger ab
- Man schneidet das Foto einer Person über dem Knie, nicht knapp unterhalb
- Horizonte müssen exakt waagerecht verlaufen
- Der Blick einer Person führt in das Bild, nicht heraus
Diese und viele andere Regeln sind meist absolut sinnvoll und richtig.
Aber Sie können (und sollten!) durchaus mal Regeln verletzen, sofern eine Absicht dahinter zu erkennen ist. Und genau DAS ist die einzige Regel, die immer gilt! Bilden Sie einen Horizont absichtlich schief ab, wenn es das Geamtmotiv erlaubt und dadurch interessanter wirkt. Aber die Absicht dahinter muss klar erkennbar sein, sonst wirkt es nur wie nicht gekonnt. Experimentieren Sie damit!
Das menschliche Auge ist um ein vielfaches empfindlicher als der (derzeit) beste Kamerasensor und kann somit einen deutlich höheren Kontrastumfang wahrnehmen. Das zeigt sich z.B. an folgendem Szenario:
Sie fotografieren eine Landschaft, die teilweise im Schatten liegt und darüber einen schönen blauen Himmel aufweist. Für das Auge ist es kein Problem, trotz der großen Kontraste noch alle Details wahrzunehmen. Im Foto kann es Ihnen passieren, dass die dunklen Bereiche "absaufen" und der eigentlich blaue Himmel nur als ein schwaches Grau dargestellt wird.
Um dieses Problem zu umgehen, gibt es mehrere Möglichkeiten.
Sie können eine Belichtungsreihe mit unterschiedlich starker Belichtung fotografieren (die meisten Kameras können das), die z.B. aus drei Einzelbildern besteht. Die Einzelbilder können Sie später bei der Bildbearbeitung zu einem Bild zusammen setzen. Wie das genau funktioniert, können Sie in einem meiner Bildbearbeitungsworkshops lernen. Ähnliche Ergebnisse erzielen Sie auch durch den Einsatz eines Grauverlaufs-Filters, der so am Objektiv ausgerichtet wird, dass der hellere Bereich im Motiv durch das Grau abgedunkelt wird. Eine weitere Möglichkeit ist eine sogenannte HDR-Aufnahme (High Dynamic Range). Auch hierbei fotografieren Sie eine Belichtungsreihe und lassen die Bilder später von einer speziellen Software automatisch zusammenfügen.
Anderes Szenario:
Sie fotografieren eine Person bei hochstehender Sonne, wodurch z.B. im Gesicht unvorteilhafte Schatten entstehen. Um eine gleichmässigere Ausleuchtung zu erhalten, können Sie mit einem Systemblitz, einer portablen Blitzanlage oder mit einem Reflektor die dunklen Bereiche aufhellen. Bedenken Sie aber, dass ein Reflektor die Person blenden kann.
Die Tageszeit und somit die Wirkung des Lichts hat einen großen gestalterischen Einfluss auf das Foto.
Steht die Sonne tief, sind die Schatten länger und die plastische Darstellung der Motive ist stärker. Auch die Farbtemperatur ändert sich mit dem Stand der Sonne. Generell lässt sich sagen, dass Motive in den frühen Morgenstunden oder bei untergehender Sonne interessanter wirken. Manche Locations geben bei "normalem" Tageslicht nichts her und entfalten ihre Wirkung erst bei einer anderen Lichtstimmung. Besuchen Sie eine Location mal zu unterschiedlichen Tageszeiten und Sie werden überrascht sein, wie stark die Unterschiede sein können. Die Jahreszeit spielt selbstverständlich auch eine ganz wesentliche Rolle.
Das Thema Fotografie ist so umfangreich, das hier nur einige Aspekte angesprochen werden können. Nicht ohne Grund gibt es dazu zahllose Bücher.
Es schadet im Übrigen nicht, auch mal Bücher zu lesen, denn Sie erhalten dadurch immer wieder neue Anregungen für Ihre eigenen Projekte.
Selbstverständlich stehe ich Ihnen immer gerne mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie statt zu lesen lieber in Kursen und in Praxis-Workshops lernen möchten.
Vielleicht habe ich mit diesem Artikel Ihre Neugier geweckt. Wenn Sie Interesse an einem Fotografie- oder Bildbearbeitungskurs haben, rufen Sie mich am besten mal an:
☎ 05264-7663
Exkurs zum Thema Bildbearbeitung
Ergänzend zu den Fotografie Tipps möchte ich hier noch einige Informationen zur Bildbearbeitung / EBV geben.
Bei diesem Thema spalten sich die Meinungen der Fotografen. Einige sind der Ansicht, dass bei einem guten Foto nachträglich nichts mehr bearbeitet werden muss bzw. sollte. Ich stimme dem insofern zu, dass es natürlich absolut sinnvoll ist, schon beim fotografieren alles richtig zu machen. Dennoch bin ich der Meinung, dass nachträglich alles getan werden darf, um das Ergebnis noch zu verfeinern und somit die Bildwirkung zu vervollkommnen. Das ist aber Ansichtssache.
Das im Folgenden gezeigte Foto gefiel mir schon im Original sehr gut, aber durch die Bearbeitung gewinnt es noch deutlich an Ausdruck.
Fest steht, dass aus einem schlechten Foto auch durch bearbeiten kein Meisterwerk wird. Wählen Sie nur Aufnahmen aus, die sich zu bearbeiten lohnen. Und bevor Sie an den Reglern Ihres Bildbearbeitungsprogramms rumschrauben, überlegen Sie, was Sie eigentlich ändern bzw. optimieren möchten, denn sonst verstricken Sie sich allzu leicht in Verschlimmbesserungen.
In meinen EBV-Kursen können Sie genau das und noch viel mehr lernen.
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